Im Oktober bei trockener Witterung reicht zu füttern oft noch aus, im November und Dezember ist es meist zu spät (d.h. je später im Jahr ein Jungigel unter 500g gefunden wird, desto wahrscheinlicher ist er krank und sollte in menschliche Obhut geholt und behandelt werden).
Auch einzelne Igel müssen nicht in menschliche Obhut gegeben werden, eine bessere Option ist immer die Hilfe, bei der Igel in ihrem Lebensraum belassen werden! Dabei den Igel markieren und regelmäßig wiegen.
Katzensicheres Igelfutterhaus mit Labyrintheingängen im Eigenbau fertigen
Die einfachste Futterhütte ist eine umgedrehte und mit einem Stein beschwerte Obstkiste. Stabiler ist das Paletten-Restaurant: Eine ganze (oder halbierte) Europalette wird mit Dachpappe oder Schweißmatte oben verschlossen, fertig.
Eine optimale Fütterung setzt sich zusammen aus (1:1 gemischt):
Bei kranken Igeln besser: Insekten (Heuschrecken, Grillen, Heimchen), nur wenig Insektenlarven (Mehlwürmer).
Trockenfutter ist nicht zu empfehlen. Wenn nur als Notration während dem Winterschlaf, um zu shen ob der Igel wach ist.
Untrernährte/stark abgemagerte Igel anfangs nur mit sehr kleinen Portionen alle 2 Stunden füttern.
Zur Zahnpflege kann eventuell gelegentlich Hühnerklein oder getrocknete Hühnerhälse aus dem Zoohandel gegeben werden.
Bitte auf KEINEN Fall: Avocados, Milchprodukte, rohes Ei, Obst, Nüsse!
Um gut über den Winterschlaf zu kommen, sollte ein Jungigel Anfang November um die 500g wiegen. Tiere, die zu diesem Zeitpunkt deutlich darunter liegen, können nicht gut überwintern! Diese sind oftmals abgemagert oder sogar schwer kranke Tiere!
Igel werden ohne Körperfett geboren. Der Anteil des Körperfetts – dem Energiespender während des Winterschlafs – nimmt mit Alter und Gewicht zu. Ein normal genährter (!) Jungigel mit 250g Gewicht besitzt lediglich 14% Körperfett, ein 500g-Igel hat etwa 19% und ein 1.000g-Igel ungefähr 25%. Zudem weist ein kleiner Körper, bezogen auf sein Volumen, eine größere Oberfläche als ein größerer Körper auf. Beispielsweise beträgt die Oberfläche eines zusammengerollten 250g-Igels etwa 200 cm², die eines doppelt so schweren Igels aber nur 300 cm², also nicht das doppelte, sonder lediglich ein Drittel mehr. Der Kleinere strahlt also viel mehr Wärme ab.
Wichtig!
Auswilderungsfähig sind gesunde Igel ohne bakterielle Infektionen. Sie sollten einen guten Appetit haben und normalen Kot absetzen. Wenn das zutrifft, kann man einen geringgradigen Parasitenbefall tolerieren.
Verwaiste, handaufgezogene Igelsäuglinge ohne Naturerfahrung sollte man über ein Freigehege auf das Leben in der Natur vorbereiten. Sie können fast immer noch in ihrem Geburtsjahr bis in den Herbst hinein ausgewildert werden. Jungigel, die man wegen des Wintereinbruchs nicht mehr aussetzen konnte und die daher in menschlicher Obhut überwintern, sollten bei der Freilassung nicht weniger als 600-700g wiegen. Ein nur kurze Zeit aus der Natur entnommener, gesund gepflegter, selbstständiger Jungigel kann aber mit geringerem Gewicht in die Freiheit entlassen werden. Dabei spielt natürlich auch die aktuelle Wettersituation eine Rolle.
Für weitere ausführlichere Informationen nutzen Sie bitte die Seite des pro-Igel e.V.
Sie können die Informationen zu Igeln auch als PDF herunter laden.